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Kanuspitze 01-2022

von Ronald Verch

Liebe Freunde des Kanu-Club Potsdam,

Vieles ist neu in 2022, einiges noch zu gut vertraut. Die Corona-Pandemie hält die Welt auch weiterhin in Atem. Dank fortschreitender Impfkampagne und bewährter Hygienekonzepte zeichnet sich eine Entwicklung hin zu einer gewissen Normalität ab, auch wenn Rückschläge möglich und weiterhin gemeinsames, verantwortungsvolles Handeln notwendig sind.

Und so hoffen steht uns mit dem Jahr 2022 ein Kanujahr ins Haus, welches hoffentlich eher an die Zeit vor der Pandemie als an die vergangenen beiden Jahre erinnert. Am 3. April wird es mit dem Anpaddeln in der Neutstädter Havelbucht beginnen.

Und unsere Athletinnen und Athleten? Die bereiten sich fleißiig in wärmeren Gefilden auf die neue Saison vor. Das türkische Belek war wieder das Ziel, Lukas Fredrich berichtet!

Und was ist sonst noch neu in 2022? Der Trainerstab! Mit Tikhon Zamotin haben wir einen neuen Trainer im Luftschiffhafen, Günter Welke stellt ihn uns vor.

Und was ist uns vertraut? Petra Welke. Generationen von jungen Talenten sind durch ihre Hände gegangen, einige kamen zu Olympischen Ehren. Wir gratulieren zum 60. Geburtstag!

Und sonst? Ein Rückblick auf den 2. Digitalen Potsdamer Kanusprint und die wichtigsten Termine für die ersten Monate des Jahres!

Viel Spaß mit der Kanuspitze!

 

Warmwasserlehrgang der Kajak Junioren und U23 in Belek, Türkei

Die nacholympische Saison 2022 steht in den Startlöchern. Das Ziel ist klar, jeder will bei den Weltmeisterschaften die deutschen Farben vertreten, ob nun bei der Leistungsklasse, der U23 oder bei den Junioren. Auf den Erfolgen der vergangenen Saison kann sich niemand ausruhen. Daher bereiteten sich unsere Athleten im türkischen Belek auf die neuen Saison vor. Teils mit dem Deutschen Kanu-Verband, teils mit Stützpunkttrainer Jeffrey Zeidler im Trainingslager des KCP. Lukas Fredrich berichtet:

„In zwei Wochen werden wir wieder hier stehen, hoffentlich gebräunt und schon fast unvertraut mit dem schlechten Wetter in Deutschland.“ So dachten wir zumindest, doch dieser Wunsch erfüllte sich leider nicht so ganz.

Wir, eine elf Nachwuchssportler starke Gruppe, brachen am 21.01.22 in das erste Wärmetrainingslager diesen Jahres auf, wobei das Wort Wärmetrainingslager vielleicht nicht ganz zutraf. Die Temperaturen in Belek unterschieden sich nicht gerade großartig von denen in Deutschland, dafür bot der Standort, an dem wir trainierten, viele andere Vorteile. Verglichen mit den Wasserbedingungen in der Heimat, fanden wir in Belek deutlich ruhigeres Wasser vor. Zudem beeindruckte uns die große Vielfalt bei den Mahlzeiten im Restaurant. Für eine optimale Regeneration diente der wunderbar ausgestattete Spabereich.

Trotz der zum Teil zum Teil widrigen Wetterbedingungen konnten wir in diesem Trainingslehrgang ca. 300 Kilometer im Boot sammeln und uns in Hinsicht der allgemeinen Athletik deutlich verbessern. An den letzten 2 Tagen hinderte uns ein heftiges Gewitter daran auf‘s Wasser zu gehen und stoppte somit unser eifriges Sammeln von Grundlagenkilometern im Boot.

Wir möchten uns an dieser Stelle für die Möglichkeit bedanken, trotz dieser komplizierten Zeit und des hohen Aufwands einen Trainingslehrgang in die Türkei unternehmen zu dürfen und freuen uns nun wieder zu Hause zu sein und für die ersten Wettkämpfe des Jahres zu trainieren.

Lukas Fredrich

 

Promovierter Trainer aus St. Petersburg ersetzt Bundestrainer Andreas Dittmer

Mit der Verpflichtung des promovierten 33-jährigen Trainers Tikhon Zamotin aus St. Petersburg ist ein reibungsloser Übergang in der Betreuung der bisherigen Trainingsgruppe Canadier Herren/ Kajak Damen ab Anfang des Jahres 2022 am Bundesstützpunkt Kanu-Rennsport im Potsdamer Luftschiffhafen gewährleistet. Während der bisherige Bundestrainer Dittmer nach seiner Vertragsauflösung bereits wieder in Kanada tätig ist, wurde der gebürtige Leningrader Zamotin auch schon in Potsdam heimisch.

Bereits in den ersten Tagen seines Aufenthaltes in der Landeshauptstadt machte er sich neben der Erledigung seiner persönlichen Belange, gründlich mit den Besonderheiten seines neuen Wirkungsfeldes vertraut. Dabei waren ihm nicht nur seine guten Deutschkenntnisse, sondern auch die ihm eigene Aufgeschlossenheit und sein sympathisches Auftreten behilflich.

Mit etwa sechs Jahren erlernte Tikhon das Paddeln unter Anleitung seines Vaters auf der Newa , ebenso wie seine beiden Geschwister. Übrigens war Vater Mikhail auch kein Unbekannter im internationalen Paddelgeschehen. Immerhin errang er 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexiko eine Bronzemedaille im C2 über 1000 m. Vier Jahre zuvor in Tokio, als Jürgen Eschert Olympiagold im C1 über 1000 m gewann, war Michail Zamotin ebenfalls dabei. Allerdings noch als Ersatzmann seines Teams.

Sohn Tikhon dagegen war ca. 12 Jahre als Kajakfahrer in den Petersburger Vereinen Dynamo und Strela aktiv, bevor er in fünf Jahren an der Lesgafts Universität für Körperkultur St. Petrersburg ein Sportstudium absolvierte und an der gleichen Lehreinrichtung auch 2013 promovierte. Sicherlich ist es ein Zufall, dass auch der Sportdirektor des Deutschen Kanu-Verbandes Dr. Jens Kahl an derselben Universität studiert hatte.

Praktische Erfahrungen als Trainer holte sich Tikhon Zamotin bei dem Petersburger Kanuverein Strela. Danach war er für ein Jahr als Dozent an der Lesgafts Universität tätig. Weitere vier Jahre gehörte er dem russischen Ruderverband an und wechselte 2016 in den russischen Kanuverband.

Erste Kontakte von Tikhon zum Deutschen Kanu-Verband und den Potsdamer Kanusportlern ergaben sich während deren Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2021 in einem Trainingslager. An gleicher Stelle bereiteten sich die russischen Kanuten auf Olympia vor und Tikhon Zamotin war ebenfalls als Vertreter des Russischen Kanuverbandes in verantwortlicher Funktion dabei.

Die Stadt Potsdam hat Tikhon jedoch bereits viel früher kennengelernt. Bereits im Jahre 2005 verweilte er als Kind im Rahmen eines Schüleraustausches zusammen mit seiner Schulklasse in Sanssouci und nahm auch die weitere Umgebung interessiert in Augenschein. Viele angenehme Erinnerung sind bis heute hängen geblieben.

Insgesamt lassen bereits die ersten Begegnungen und Gespräche erhoffen, dass mit Tikhon Zamotin ein Trainer verpflichtet wurde, der nicht nur nach eigenen Angaben das hiesige gut organisierte Sportsystem schätzt, sondern auch mit eigenem Wissen, Können und Engagement dazu beitragen kann, den Kanusport im Luftschiffhafen weiter zu stärken und  voranzubringen.

Günter Welke

 
 

Auch mit 60 Jahren noch voller Elan und Ideen

Anfang Januar vollendete Petra Welke ihr sechstes Lebensjahrzehnt. Die Lehrer-Trainerin am Landesstützpunkt Kanu-Rennsport vom KC Potsdam wirkt jedoch nach wie vor fit und quirlig, egal ob im Klassenzimmer oder auf dem Wasser bzw. im Kraft-/ Gymnastikraum beim Training ihrer Nachwuchsathleten.

Ihre enge Verbundenheit mit dem Potsdamer Kanusport hat sie in der Vergangenheit vielfach unter Beweis gestellt. Immerhin ist sie nicht nur mit mehr als 47 Jahren ununterbrochener Mitgliedschaft im Kanu-Club Potsdam im OSC, einschließlich dessen Potsdamer Vorgängervereins, „Zweitdienstälteste“ in einem der sportlich weltweit erfolgreichsten Kanuvereine. Vielmehr war sie vor allem aktiv und erfolgreich an der Befähigung von Nachwuchstalenten verschiedener Altersgruppen beteiligt, die später bei Olympischen Spielen und Welt-/Europa-Meisterschaften zu den Siegern oder Medaillengewinnern gehörten. Dazu zählen u.a. auch Fanny Fischer, Franziska John (geb. Weber), Sebastian Brendel und Jan Vandrey.

Nicht zuletzt ist es ebenso ihrem großartigen Engagement im Nachwuchsbereich zu verdanken, dass der Kanu-Club Potsdam im OSC bereits viermal (zuletzt 2018) mit dem „Grünen Band“ für vorbildliche Talentförderung im Verein ausgezeichnet werden konnte. Einem seit 1986 von der Commerzbank AG und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verliehenen Preis für Vereine, die sich in besonderem Maße in der leistungssportlichen Nachwuchsförderung hervortun.

Seit dem Besuch der Kinder- und Jugendsportschule in Brandenburg an der Havel im Jahre 1974 und später in Potsdam befand sich Petra Welke zudem in einem ständigen Prozess des Lernens und der Weiterbildung. Egal, ob als aktive junge Kanu-Sportlerin mit einem JWM-Titel oder beim nachfolgenden Studium bzw. bei der Berufsausübung als Lehrerin und Trainerin.

Einen nicht unerheblichen Zeitumfang ihrer Tätigkeit im Interesse des Kanusports beanspruchte das ehrenamtliche Engagement auf verschiedenen Ebenen. Beginnend mit der sportlichen Anleitung von Freizeitgruppen bis zur Funktion als Vizepräsidentin Olympischer Wettkampfsport im LKV Brandenburg reichte die Palette der außerberuflichen Betätigung der agilen zweifachen Mutter, die sich zudem über vier Enkelkinder erfreuen kann. Zwei davon trainieren beim jüngsten Nachwuchs des KC Potsdam.

Der Kanu-Club Potsdam im OSC verbindet mit der Gratulation für Petra Welke zum 60. Geburtstag und den damit verbundenen Lebensleistungen den Wunsch, dass sich die Jubilarin weiterhin einer stabilen Gesundheit erfreuen kann und sie zudem noch viel Freude in all ihren Lebensbereichen erfährt.

Günter Welke

 
 

2. Digitaler Potsdamer Kanusprint - Vorweihnachtlicher Kanu-Wettkampf auf Trainingsgeräten in Potsdamer MBS-Arena

Dort, wo ansonsten die Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam am Netz präsent sind sowie die Handballer des VfL Potsdam als Spitzenteam der Drittliga A lautstark von den Rängen in der MBS-Arena angefeuert auf Torejagd gehen, machte die eindrucksvoll dekorierte Mehrzwecksporthalle auf dem Luftschiffhafenareal am Abend des 17.12. auf ein Spektakel anderer Art aufmerksam.

Der Kanu-Club Potsdam im OSC hatte aufgrund des coronabedingten wiederholten Ausfalls des Kanalsprints in der Potsdamer Innenstadt zu einem digitalen Wettkampf über 200 m auf dem Paddelergometer eingeladen. Gesponsert wurde die mit Interesse verfolgte Veranstaltung (ca. 100 anwesende und 1.500 digitale Zuschauer) von den Firmen Securitas, e.dis, MBS, Allianz und DB Regio Nordost, die zugleich als Schirmherren der einzelnen Wettkampfdisziplinen in Erscheinung traten.

Angefangen von mehreren Olympiasiegern bis zum hoffnungsvollen Nachwuchstalent: Alle 28 aktiven Teilnehmer/-innen (je sechs Kajak Damen und Herren sowie Canadier Damen und Herren der Leistungsklasse und vier Jugendsportler/-innen) wurden bei ihrer Vorstellung mit herzlichem Applaus der Zuschauer bedacht. Zuvor hatte es sich die Brandenburger Ministerin für Bildung, Jugend und Sport Britta Ernst nicht nehmen lassen, mit einem Grußwort persönlich die umworbene Abendveranstaltung zu eröffnen.

Die Moderatoren Jens Hermann (BB Radio) und Ronald Verch (Kanu-Weltmeister) machten im Vorspann auf das beachtliche Abschneiden der Potsdamer Rennkanuten bei der diesjährigen Brandenburger Umfrage nach den Sportlern des Jahres aufmerksam. Nicht nur, dass Ronald Rauhe gemeinsam mit Max Lemke als Team des Jahres 2021 (Olympiasieg im K4/ 500 m) auserkoren wurden, belegte Ronald Rauhe zudem in der Einzelwertung des besten Sportlers den ersten Platz, gefolgt von seinen Clubgefährten Max Lemke (3. Rang), Sebastian Brendel (4. Rang) und Jacob Schopf (5. Rang). Allein die zahlreiche Nominierung von Potsdamer Rennkanuten als Kandidaten für den Sportler des Jahres beweist die Wertschätzung des Kanusports durch die Brandenburger Journalisten.

Als Gewinner/-innen des digitalen Abendsprints wurden Max Lemke (Kajak Herren, KC Potsdam), Pauline Jagsch (Kajak Damen, SC Berlin Grünau) und Annika Loske (Canadier Damen, KC Potsdam) ermittelt.

Aufgrund eines technischen Gerätedefekts konnte der Erstplatzierte bei den Canadier Herren leider nicht eindeutig ermittelt werden. Daher wurden mit Jan Vandrey, Brain Marienhagen und Patrick Pelzer alle drei Finalisten zum Sieger gekürt. Beim Allianz-Jugend-Pokal wurden als Erstplatzierte im Kajak-Wettbewerb Max Lemke und Luise Engel sowie bei den Canadiern Jan Vandrey und Carlotta Loske ermittelt.

Auf jeden Fall wird der traditionelle Potsdamer Kanalsprint auch künftig seine Fortsetzung als mit großem Öffentlichkeitsinteresse wahrgenommene Kanuveranstaltung finden. Darauf wurde in einer Pressenotiz der Märkischen Allgemeinen Zeitung aufmerksam gemacht, weil eine weitere Flutung des historischen Stadtkanals mit Trinkwasser infrage gestellt wird. Andererseits ist bereits als künftiger Austragungsort die „Alte Fahrt“, ein unmittelbar vor dem Stadtschloss gelegener Havelnebenarm, im Gespräch.

Günter Welke

Movie vom 2. Digitalen Potsdamer Kanusprint (Video: Carsten Böttinger)

 

Termine für den Frühling 2022

Das Kanujahr 2022 hält wieder eine Vielzahl an Höhepunkte parat. In der Hoffnung, dass die Entwicklung der Corona-Pandemie weitere Lockerungen und somit eine Rückkehr zu einer gewissen Normalität ermöglicht, freuen wir uns auf spannende Wettkämpfe und viele Events, welche die Potsdamer Kanufamilie zusammenbringen werden. Besonders freuen wir uns auf das gemeinsame Anpaddeln aller Potsdamer Kanuten am 3. April in der Potsdamer Havelbucht, zum dem wir euch gerne einladen möchten!

Folgenden findet ihr die Termine bis Ende Mai:

Datum Event Ort
03. April Gemeinsames Anpaddeln des LKV Kanuscheune/Neustädter Havelbucht
08.-10. April 1. Sichtung für Leistungsklasse und U23 Regattastrecke Duisburg
22.-24. April Frühjahrsregatta und 1.Nationalmannschafts-Cup Essen/Baldeneysee
27.-28. April 2. Sichtung für Leistungsklasse und U23 Regattastrecke Duisburg
29. April - 01. Mai 2. Sichtung für Junioren Regattastrecke Duisburg
29. April - 01. Mai Große Brandenburger Kanu-Regatta Regattastrecke Beetzsee Brandenburg/Havel
19.-22. Mai 1. ICF Canoe Sprint World Cup Racice/CZE
26.-29. Mai 2. ICF Canoe Sprint World Cup Poznan/POL
 

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