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Jacob Schopf wechselt zum KC Potsdam

von Ronald Verch

Seinen Wechsel aus seiner Heimatstadt Berlin zum Kanu-Club Potsdam hat Weltmeister Jacob Schopf bereits zu Beginn des Jahres bekanntgegeben. In einem Pressegespräch am 13. Januar hat er nun seine Gründe für den Wechsel gesprochen.

Hier der Beitrag von Peter Stein aus der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) vom 14.01.

Weltmeister Jacob Schopf sucht tägliche Konkurrenz mit der Weltspitze und findet sie in Potsdam

Als der Kanuclub Potsdam zu Jahresbeginn die Verpflichtung von Jacob Schopf vermeldete, war das ein Paukenschlag. Nun hat sich das Ausnahmetalent erstmals zu den Gründen seines Wechsels geäußert

Jeans mit aufgeschlagenem Saum, graues Sweatshirt, Turnschuhe – Jacob Schopf gibt sich leger, aber aufgeweckt auch nach einer harten Trainingseinheit. Sein zu Jahresbeginn verkündeter Wechsel vom Köpenicker Kanusportclub zum KC Potsdam schlug Wellen. Denn der 20-Jährige gilt als das größte Talent im Deutschen Kanu-Verband (DKV). Mit dem bereits 37 Jahre alten Olympiasieger Max Hoff (Essen) wurde er im August 2019 in überlegener Manier Weltmeister im Kajak-Zweier über 1000 Meter. Das „Generationenboot“ gilt als große olympische Gold-Hoffnung für Tokio im Juli dieses Jahres.

Schopf, der zur offiziellen Vorstellung am Montag in der Kanu-Scheune im Luftschiffhafen auch seinen ersten Trainer Phillip Krack (32) mitgebracht hat, nennt ohne Umschweife die Gründe für seinen Wechsel, die in einer Randsportart wie Kanurennsport weitab von finanziellen Vorzügen liegen. „Erstens fehlten mir in Grünau die Trainingspartner. Dort habe ich mit Junioren trainiert. Nichts gegen die jungen Leute, aber in Potsdam kann ich täglich mit der Weltspitze trainieren“, meint der Blondschopf. Mit Ronald Rauhe, Felix Frank, Max Lemke und Tamas Gecsö sind darunter gleich vier Weltmeister, dazu der WM-Dritte Martin Hiller, mit dem Schopf selbst schon Junioren-Weltmeister wurde, oder der WM-Vierte Timo Haseleu. Bei Letzterem hat Schopf mal ein paar Tage auf der Couch geschlafen, als in Potsdam eine Trainingslager anstand.

Und der Neu-Potsdamer – „ich wohne vorerst im Internat, hoffe bald auf eine Wohnung“ – nennt einen zweiten Grund für seinen Wechsel. Weil sein Berliner Trainer Eckehard Sahr im Sommer in Rente geht und kein Nachfolger in Sicht sei, habe er schon ein wenig Zukunftsängste bekommen mit Blick auf Tokio. In Potsdam könne er unter Bundestrainer Arndt Hanisch üben. „Aus der Nationalmannschaft weiß ich, wie er trainiert“, meint Schopf. „Ich bin ein Mensch, der ein gewisses soziales Umfeld braucht, das habe ich in Potsdam.

Der Sportsoldat, der an der Humboldt-Uni Sport und Geografie auf Lehramt studiert, will sich ohnehin in den verbleibenden sechs Monaten voll auf seinen Sport konzentrieren. „Wegen Olympia werde ich dem alles unterordnen“, erzählt der Weltmeister, der im Vorjahr bei Testwettkämpfen die Kanu-Rennstrecke in Tokio in Augenschein nehmen konnte. Die größte Überraschung: „Da springen ständig große Fische vor deinem Boot hin und her. Aber die Japaner mögen ja Sushi“, flachst Schopf, für den Sport ohne Spaß daran nicht funktioniert und der gern die Rolle als Team-DJ übernimmt, weil er Musik aller Art mag.

Ziel: Olympia-Gold in Tokio

„Wenn man mit Jacob in einer Gruppe unterwegs ist, hat man immer viel Spaß, er brachte aber schon immer Ehrgeiz und Biss mit“, sagt sein Entdecker Krack. „Ich hatte damals das Glück, bei dem neunjährigen blonden Jungen sofort das Talent zu sehen.“ Durch einen Schulkumpel kam der in Berlin-Mahlsdorf aufgewachsene Schopf vom Fußball zum Kanurennsport. 2016 und 2017 wurde er zweimal in Folge Junioren-Weltmeister im Einer.

Nun strebt er mit Hoff, den Schopf als Papa und Mentor bezeichnet, Olympia-Gold an. Selbst ein Tokio-Start im Einer über 1000 Meter wäre möglich. Aber erst einmal müsse er die nationalen Qualifikationen überstehen. Ende des Monats folgt das nächste Trainingslager in Florida.

Peter Stein (mit freundlicher Genehmigung)

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