von Ronald Verch
Die Flamme ist erloschen, die Olympischen Spiele 2024 von Paris beendet. Die Kanutinnen und Kanuten des KC Potsdam beendeten die Spiele mit herausragenden Leistungen, auch wenn nicht alle Hoffnungen erfüllt werden konnten. Besonders strahlten dabei Jacob Schopf und Max Lemke
Die beiden Kajakfahrer starten in der französischen Hauptstadt über die 500m-Strecke im Zweierkajak sowie mit Schlagmann Max Rendschmidt (KG Essen) und Tom Liescher-Lucz (KC Dresden) im Viererkajak. Mit diesem gewannen sie in der vergangenen Saison zur Weltmeisterschaft in Duisburg die Goldmedaille und gehörten somit auch in Paris zu den Goldfavoriten, zumal die diesjährigen Weltcups in Szeged und Poznan ebenfalls gewonnen werden konnten. Im Finale am letzten Donnerstag musste sich das Paradeboot des Deutschen Kanu-Verbandes nach einem guten Start und einem starken Mittelstück, in dem Bootsspitze in Führung geschoben werden konnte, am Ende dem Angriff des australischen Bootes erwehren. Am Ende wurde es auf der Ziellinie knapp, die vier Modellathleten behaupteten sich jedoch mit der Winzigkeit von 4/100-Sekunden gegen ihre Kontrahenten.
Am Freitag folgte dann das Finale im Zweierkajak. Hier hatten Jacob und Max den besten Start und lagen von Anfang an in Führung. Diesen Vorsprung brachten sie auch über die Ziellinie und belohnten sich mit ihrer zweiten Goldmedaille in Paris. Für Max war es insgesamt die dritte olympische Goldmedaille. Bei den Spielen 2021 und Tokio siegte er bereits mit dem Viererkajak, damals noch mit Ronald Rauhe an Bord anstelle von Jacob. Jacob gewann in Tokio die Silbermedaille im damals noch olympsichen K2 über die 1000m-Strecke zusammen mit dem Essener Max Hoff. Im Einer belegte er über die gleiche Strecke den vierten Platz.
Sebastian Brendel reiste ebenfalls gut vorbereitet an die Regattastrecke des Wassersportstadion Vaires-sur-Marne. Nach hervorragenden Leistungen im Vorlauf und Halbfinale konnte positiv gestimmt in das Finale starten. Dort fand er jedoch nicht in seinen Rhythmus, wobei der Wind ihn als Linksschläger im schmalen Canadier vor besondere Herausforderungen stellte. Letztlich konnte er sein Potential an diesem Tag nicht zeigen und beendete das Rennen auf dem achten Platz.
Anton Winkelmann startete furchtlos in seine ersten Olympischen Spiele. Den Vorlauf konnte er klar gewinnen, im Halbfinale reichte es bei starker Konkurrenz nicht zur Qualifikation für das A-Finale. Im B-Finale konnte er dann nochmals sein ganzes Können zeigen und belegte den 2. Platz, in der Gesamtabrechnung den 10. Platz.
Hedi Kliemke und Maike Jakob erlebten ebenfalls ihr Olympiadebut. Hedi starte im C2 über die 500m-Strecke mit der Berlinerin Lisa Jahn. Sie konnten nach durchwachsenen Leistungen im Vorlauf und Viertelfinale das B-Finale gewinnen und beendeten die Olympischen Spiele auf dem 9. Platz. Maike startete im C1 über 200 m. Sie präsentierte sich in einem hochklassigen Feld ebenfalls gut, schied jedoch bei schwierigen Windbedingungen im Viertelfinale aus.
Herzlichen Glückwunsch den beiden Goldjungen von Paris Jakob Schopf und Max Lemke, an Sebastian Brendel, Anton Winkelmann, Hedi Kliemke und Maike Jakob sowie dem Trainerteam zu den olympischen Erfolgen!
Die Potsdamer Athleten maßgeblich daran beteiligt, dass der Deutsche Kanu-Verband den zweiten Rang in der Medaillenwertung hinter Neuseeland belegte:
Neuseeland: 3/0/0
Deutschland: 2/1/1
China: 2/0/0
Tschechien: 2/0/0
Kanada: 1/0/1
Die Wertschätzung des Kanu-Rennsports innerhalb des deutschen Olympiateams wird auch daran verdeutlicht, dass als Abschlussfahnenträger 2024 mit Max Rendschmidt ebenso ein Kanusportler auserwählt wurde, wie Sebastian Brendel bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.
Im siebzigsten Jahr seines Bestehens kann der KC Potsdam im OSC nach den beiden Siegen in Paris 2024durch Jakob Schopf und Max Lemke im K4 und K2 über 500 m auf die stolze Gesamtbilanz von 22 olympischen Goldmedaillen verweisen. Dabei wurden die olympischen Goldmedaillen 16mal im Kajak und 6mal im Canadier erkämpft.
In der Gesamtbilanz des KC Potsdam zählen nach wie vor fünf Sportlerinnen/ Sportler zu den erfolgreichsten Olympioniken:
Birgit Fischer/Schmidt und Katrin Wagner-Augustin: je vier Olympiasiege
Torsten Gutsche und Kay Bluhm: drei gemeinsame Olympiasiege
Sebastian Brendel: drei Olympiasiege
Günter Welke/Ronald Verch
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